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Ich liebe es zu essen.
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Das muss man auch mögen,
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wenn man Lebensmitteltechnikerin ist.
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Man kann sich auf verschiedenste Sachen spezialisieren.
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Mein Wunsch war, mich auf die Bio-Produktentwicklung zu spezialisieren.
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Aber man kann sich auch aufs Labor spezialisieren lassen.
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Hier tätig bin ich hauptsächlich in der Küche beim Abwiegen, beim Mischen.
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Am meisten Spaß daran macht mir, dass ich mich austoben kann.
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Ich darf zum Beispiel wenn ich Ideen habe, kann ich sie äußern
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und sie versucht sie mit einzubinden.
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Die ganzen Sachen, die ich mische oder abwiege und herstelle,
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die werden am nächsten Tag dann auch verkostet
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und es wird geschaut: Ist es nicht zu salzig oder zu süß?
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Passt der Säuregehalt usw.
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Vor allem beim Gewürze einwiegen,
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wenn man ein Konzentrat irgendwo einwiegen muss,
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dann darf es nicht ein Gramm mehr sein, weil dieser eine Gramm klingt
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zwar vielleicht minimal,
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aber er kann einen maximalen Schaden anstellen.
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Genauigkeit, Ehrlichkeit -
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weil eben, wie die Frau Kniewasser schon gesagt hat,
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hätte sie gerne eine ehrliche Meinung, wie die ganzen Aufstriche schmecken.
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Was mich tatsächlich schon ein bisschen überrascht hat, war
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wie anstrengend das eigentlich ist, in der Früh aufzustehen, herzukommen
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und sich ans Band zu stellen und Brote zu schmieren
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oder den ganzen Tag Becher einzupacken.
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In der Produktion sollte man auf jeden Fall darauf achten,
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dass man immer sein Umfeld im Blick hat.
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Weil es fahren immer die Mitarbeiter mit den Wannen herum,
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wenn sie zum Beispiel einen Liptauer von der Mischmaschine
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zur Abfüllanlage bringen.
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Da muss man aufpassen, dass man nicht in sie reinläuft,
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wenn sie gerade um die Ecke kommen.
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Oder bei Staplerfahrern, dass du nicht in die Staplerfahrer rein läufst.
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Man sollte auf jeden Fall einen Rundumblick haben über alles.
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In der Sandwich-Abteilung muss man sowohl Brote belegen
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als auch Wraps rollen oder Sachen in Kartons einpacken.
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Dann gibt es aber auch - wo ich auch sein musste,
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war die Werkstatt.
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Da war ich 4 Wochen in der Werkstatt und habe dort kennengelernt
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die Klimatechnik, die ganzen Maschinen, wie man die reparieren kann.
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Wie man einen Motor zum Laufen bringt - einfach technische Sachen.
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Im Labor ist man im mikrobiologischen.
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Qualitätsmanagement, Einkauf - man lernt wirklich alles.
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Ich habe das Glück, dass wenn ich mal ausgelernte Lebensmitteltechnikerin bin,
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dass ich überall hingehen kann.
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Ich kann in eine Getränkefirma gehen und dort im Labor arbeiten.
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Ich kann aber auch - jetzt grob gesagt -
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in einem Büro die Buchhaltung machen.
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Das lernt man alles in der Berufsschule.
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Ich könnte auch sagen nach der Ausbildung:
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Ich möchte in einer Werkstätte arbeiten, weil wir in der Berufsschule
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auch die Ausbildung dazu bekommen, in einer Werkstatt zu arbeiten.
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Zum Schweißen, zum Drehen und so.
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Ich kann überall arbeiten eigentlich, wenn ich das möchte.
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Im dritten Lehrjahr habe ich mich dazu entschieden,
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einfach die Lehre fertig zu machen mal
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und danach die Berufsreifeprüfung anzufangen.
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Ich habe dann meine Matura
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und dann stehen mir alle Türen offen.
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Bei uns beginnt die Tagschicht um 6:00 Uhr.
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Das könnte vielleicht am Anfang
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etwas gewöhnungsbedürftig sein.
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Dafür hat man dann um 3:00 Uhr Schluss und hat einen schönen Nachmittag.
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Was braucht man?
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Das Interesse an Lebensmitteln.
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Dann, nachdem es Techniker schon heißt, also auch ein gewisses Verständnis
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oder eine Freude an technischen Sachen.
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Man arbeitet mit großen Maschinen, mit kleinen Maschinen.
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Eventuell auch Pläne lesen, Verständnis dafür haben.
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Mit Allergien, das ist auch so etwas.
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Lebensmittelallergien gibt es relativ viele.
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Wenn jemand schon weiß, dass er auf irgendetwas
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extrem allergisch ist, dann sollte man sich genau anschauen,
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ob in diesem Lebensmittelbetrieb das ein Allergen ist, das vorherrscht.
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Muss man einfach nur wissen als Ausbildner_in.
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Wir haben eigentlich nur Lebensmittel- und Prozesstechnikerinnen
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und was ich so gehört habe, ist es auch bei den Berufsschulen so,
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dass die Damen auf jeden Fall 50 Prozent, wenn nicht mehr, stellen in dem Bereich.
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Also ...
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ein Beruf für Frauen.
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Wir warten noch auf den ersten Lebensmitteltechniker.
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Gut ausgebildete Leute in diesem Bereich
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sind sicher bei uns gesucht und woanders auch.