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Also meine Ausbildung heißt Elektroinstallationstechnikerin,
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Prozessorleittechnikerin.
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Ich wollte eigentlich zuerst technische Zeichnerin werden.
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Das war eigentlich mein Traumberuf.
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Habe aber keine Lehrstelle bekommen.
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Und deswegen bin ich dann zum AMS gegangen.
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Und die haben mir dann mitgeteilt,
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dass da Projekt für Mädchen gibt, die an Technik interessiert sind.
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Und das war dann das Projekt Elektro und dann bin ich nach St. Pölten gefahren
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habe ein Vorstellungsgespräch gemacht
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und hab da irgendwie
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mehr oder weniger Wege zeigen müssen, dass ich mich wirklich dafür interessiere.
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Und so bin dann aufgenommen worden.
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Also wir sind hauptsächlich dafür spezialisiert, Verteiler zu bauen
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Verteilerschränke, die dann für Tunnelanlagen, für Kläranlagen
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und so weiter zuständig sind, zum Beispiel in Tunnelanlagen für die Beleuchtung,
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Lüftung, Ampelregelung und solche Sachen, also alles was man im Tunnel sieht.
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Wir haben uns das Ziel gesetzt, Mädchen,
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die in technische Berufe gehen wollen, die technische Berufe lernen wollen,
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darin zu unterstützen.
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Speziell in unserem Fall jetzt
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im Elektroinstallationstechnikbereich.
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Das schaut so aus, dass die Mädchen jeweils in einem Betrieb
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lernen, das heißt den praktischen Teil hauptsächlich lernen
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und ungefähr 1/3 der Lehrzeit bei uns in der Lehrwerkstatt sind,
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wo sie noch eine spezielle Zusatzqualifikation bekommen, wo sie Sachen lernen,
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die sie speziell auch in kleineren Betrieben
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wenig Chance haben
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zu lernen und wo sie vor allem auch
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in einer Gruppe mit anderen Mädchen sind, die in derselben Situation sind.
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Also die meisten Mädchen sind im Betrieb
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als einzige Frau oder als einziges Mädchen in dem Lehrbetrieb
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und können sich dann in der Lehrwerkstatt auch austauschen,
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sowohl mit Fachfrauen als auch mit anderen Auszubildenden.
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Es ist wichtig das immer mehr Mädchen wirklich versuchen,
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in den Beruf rein kommen und die schaffen es auch.
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Es gibt heutzutage vielleicht nur wirklich wenige Frauen,
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die wirklich schon fertig ausgebildet sind
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und die da immer noch wirklich dabei sind
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im technischen Beruf und es auch wirklich auch den Männern zeigen
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das ist sie es wirklich können und das nicht nur die Männer dazu bestimmt sind
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sondern die Frauen ist das auch schaffen auf irgendeine Weise.
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Und ich hoffe, dass immer mehr Mädchen in den Beruf kommen
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weil warum sollten sie nicht einen technischen Beruf anstreben
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wenn sie sich dafür wirklich interessieren
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Und oft heißte es das ist nur etwas für Burschen, das ist aber
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das ist ja vollkommener Blödsinn.
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Also ich denke, es ist schon noch einiges zu tun.
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Wir hatten am Anfang schon Schwierigkeiten, Betriebe zu finden,
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die bereit waren, das auszuprobieren und Mädchen eine Chance zu geben
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in dem Lehrberuf.
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Grundsätzlich ist es jetzt so, dass eigentlich praktisch alle Betriebe
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sehr zufrieden sind mit den Mädchen, die sie da ausbilden.
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Es ist natürlich eine Umstellung, auch im Betrieb,
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wenn der Betrieb das erste Mädchen nimmt.
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Aber die meisten Betriebe sind dann hinterher auch
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davon überzeugt und machen dann auch damit weiter.
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Aber es ist schon
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eine langwierige Geschichte.
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Es ist sicherlich auch noch mal ein bisschen
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so die Dynamik, an der wir auch versuchen zu arbeiten,
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dass die Mädchen vielleicht
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öfter mal selbstkritischer sind, also öfter mal
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eher in einem Vorstellungsgespräch, vielleicht auch sagen, na ja,
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weiß sie nicht genau ob ich das kann, während irgendwie junge Burschen,
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wenn sie es nicht wissen, dann erst mal sagen wird schon gehen.
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Also das ist auch was, wo
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Personalverantwortliche vielleicht auch umdenken müssen.
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Am Anfang war es ziemlich ungewöhnlich für mich weil
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ich hier das einzige Mädchen da war und dachte vielleicht schaffe ich es doch nicht.
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Aber jetzt habe ich gesehen, wir jetzt Praktikanten da gehabt
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und auch Praktikantinnen und ich hab mich
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ziemlich gut mit denen verstanden und die haben sich gewundert: was
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du arbeitest da wirklich und du bist fix Angestellt.
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Und ich verstehe mich jetzt, zurzeit bin ich im dritten Lehrjahr, fast im vierten.
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Ich verstehe mich wunderbar mit die ganzen Arbeitskollegen,
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Kolleginnen genauso, die ich aber selten sehe weil sie im Büro sitzen.
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Aber das Berufsklima ist super,
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wir verstehen uns super und wir haben Spaß zusammen.
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Im Moment ist es so ist meines Wissens
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die Lehrwerkstatt das einzige Projekt in Österreich In der Art ist
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also auch in der Kombination Ausbildung in Zusammenarbeit
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mit Betrieben, was ich für sehr zielführend finde.
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Wir hoffen, dass es auch nicht das Einzige bleibt.
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Und zweitens, dass wir nach dieser Pilotphase tatsächlich auch weitermachen können.
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Ich bin im Prinzip Rezeptionist
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und die Tätigkeit ist viel Telefonieren
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Kunden betreuen,
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Post Ein- und Ausgang machen
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und sonstige andere Tätigkeiten, immer auch Hilfe für andere Abteilungen,
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wenn einmal die Zeit knapp wird, dort aushelfen.
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Ich muss jetzt grundsätzlich sagen,
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ich kenne auch sehr wenige, sehr wenig männliche Rezeptionisten.
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Es ist aber so im Prinzip bin ich engagiert worden,
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weil es eben auch Pakete und
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schwere Sachen zu tragen gibt und sich eben eine Frau sehr schwer tun würde damit.
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Ja, ich muss sagen mit der Organisation tue ich mir grundsätzlich mal nicht schwer.
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Also das hat von Anfang an funktioniert.
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Ich denke nicht, dass das jetzt so wirklich zutrifft,
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dass man da Probleme als Mann hat, also gewisse Tätigkeiten auszuführen.
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Ich finde das nicht so hart, als Mann diesen Job auszuführen.
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Es ist sehr abwechslungsreich,
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man hat immer was anderes zu tun und auch die Flexibilität ist sehr gefragt.
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Sprich man hab nicht immer die selbe monotone Arbeiten, man macht einmal das, dann das
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dann komm auf einmal was anderes, was schnell erledigt werden muss
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und ja, eben auch das gute Arbeitsklima in der Firma,
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trägt viel dazu bei, dass man sich wohl fühlt.
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Meine ehemaligen Schulkollegen, sind der Meinung, dass man andere Tätigkeiten auch machen könnte.
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Also sie sind da nicht ganz einverstanden mit dem, was ich mache.
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Es gibt schon, ab und zu mal fällt schon das Wort Empfangsdame oder so.
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Wie ich auf Jobsuche war habe ich immer Zeitung durchgeblättert
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und da ist es mir auch gestanden im ‘Suche Assistentin, Suche Rezeptionistin’,
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also das Klischee dürfte schon noch vorhanden sein
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im Prinzip also,
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aber ich denke, es müsste möglich sein, dass man das durchbricht.
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Man hat auch viele Weiterbildungsmöglichkeiten
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und das ist auch so, die drei Kolleginnen, die vor mir am Empfang waren,
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haben das als Sprungbrett benutzt und man kann eben auch in
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alle Bereiche rein schnuppern, da man mit allen viel zu tun hat
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und zum Beispiel, eine Kollegin ist im Marketing tätig, eine in der Faktura und eine in der Buchhaltung.
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Also man hat doch auch Chancen, dass man weiterkommt.