Die Reise – Making of

00:02 *Musik* 00:19 Für den Jugendcoaching Film wurde bewusst ein modernes Format gewählt. 00:23 Es sollte kein trockener Lehrfilm werden, der über das Jugendcoaching 00:27 im Detail informiert, sondern ein Film, der konkret Jugendliche anspricht. 00:31 Dieses Jugendcoaching ist für mich, dass man dadurch... 00:39 ...sich besser kennenlernt und seine Ziele und was man machen will. 00:43 Und meine Botschaft ist, dass alle Jugendlichen schon 00:48 so früh wie möglich 00:51 schon deren Ziele erkennen, 00:53 also erkennen und finden, was sie in welche Richtung sie gehen wollen. 00:57 (Ali) Leute, wir müssen es bis zum 10. Juli schaffen, sonst kann ich gar nicht mitfahren. 01:03 Ernsthaft? 01:04 Ohne Ziel ist man verloren. 01:06 Man weiß nicht. 01:07 Und jeder andere kann deine Zeit für sich verwenden. 01:11 Aber wenn man ein Ziel hat, dann ist man für sich selber... 01:15 ...also keiner kann dein Leben stehlen. 01:20 Das Jugendcoaching ist wichtig, weil es aus unserer Sicht sehr, 01:23 sehr wichtig ist, Jugendliche in ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen. 01:26 Ein Jugendcoach ist so was wie ein Psychologe für Jugendliche, 01:30 Der hilft bei 01:33 Problemen, wenn es sie zu Hause gibt, mit Lehrern, mit Arbeit generell. 01:38 Die Reise ist eine Story mit sehr lebhaften Charakteren, 01:41 mit denen sich Jugendliche auch real identifizieren können. 01:45 Eine Geschichte von jungen Menschen, die alle Probleme hatten, sich 01:49 aber mit dem Jugendcoaching auf die Zukunft vorbereitet haben. 01:52 Dadurch sollte eine klare Botschaft der Zielgruppe näher gebracht werden, 01:56 nämlich, dass man in Problemlagen durchaus Unterstützung annehmen kann. 02:00 Denn es geht darum, 02:01 sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und seine Zukunft aktiv zu gestalten. 02:06 (Isa) Ich finde das jeder für sich, sich 02:10 eindeutig eingebracht hat. 02:12 Erstens was die Figur angeht, zweitens auch wie, würde das eine Isa sagen? 02:17 Wie würde das ein Joey sagen? 02:18 Wie würde das ein Rizi sagen? 02:20 Und das ist natürlich 02:21 mit dieser ganzen Vorbereitungszeit dann irgendwie, war das immer mehr klar. 02:24 Also wo dann klar war, das sagt der Rizi und 02:27 das würde nicht sagen. 02:29 Der Jugendcoaching 02:30 Film ist ein Film von Jugendlichen für Jugendliche. 02:34 Schon das erste Filmkonzept wurde mit einigen jungen Menschen 02:37 aus dem Jugendcoaching abgeglichen. 02:44 In dieser Runde ging es darum, 02:46 wie Joey und Xana zu Geld kommen würden, 02:49 aber auch auf welchen Internetseiten Jugendliche heutzutage unterwegs sind 02:53 oder welche Social Media Profile sie benutzen. 03:01 Auch in der Wahl der Filmdarstellerinnen sollte 03:03 vor allem jungen Talenten eine erste Chance geboten werden. 03:07 Haupt-, Neben- und Statistenrollen wurden mit Hilfe von Schauspielschulen, 03:11 Jugendcoaching und Produktionsschul- Anbietern sowie in sozialen Netzwerken 03:15 österreichweit ausgeschrieben. 03:20 Hunderte junge 03:20 Menschen haben sich per Video beworben, witzige Fragen neben coolen 03:24 Ideen, wie der Reisebus bemalt werden sollte, mussten beantwortet werden. 03:31 Vom Projekt hat mir Verena Zödel mein Jugendcoach erzählt 03:34 und ich bin sehr interessiert an drei Rollen... 03:37 ...und zwar erstens Leila, weil ich braunn bin 03:42 und wegen meiner Deutschkenntnisse merkt man auch, dass ich Ausländerin bin. 03:47 Ich habe schon in einen Filmprojekt in der Politechnischen Schule gespielt. 03:52 2014 bis 2015 und danach habe ich einige Theaterstücke in Wels gespielt. 03:58 Hallo, ich heiße Saver. 04:00 Das ist Mein Künstlername. 04:02 Ich komme aus Indien, bin in Österreich aufgewachsen. 04:05 Meine Hobbys sind Tanzen, Schauspielen. 04:08 Was gibt es noch? 04:09 Nummer Zwei: Isa. 04:11 Ich glaube, ich passe zu dieser Rolle, weil ich mich gerne schminke. 04:14 Mein Name ist Lilian Booker. 04:16 Und warte, Ich drehe kurz die Kamera um. 04:18 Okay. 04:18 Ich glaube, ich wäre die ideale Besetzung für diesen Film, 04:22 weil, so wie Joey und auch die anderen Charaktere in dem Film... 04:27 ...und gerade meine 04:29 eine Wandlung durch mache, vom 04:32 Jugendlichen zum Erwachsenen. 04:34 Viele Fragen, wie zum Beispiel die Frage von ‘Wie gehe ich mit so viel Freiheit um?’ 04:38 Wie gehe ich mit der Intensität und der Geschwindigkeit 04:41 um, mit der das Leben auf einmal läuft? 04:42 Wie gehe ich damit um, welche Verantwortung ich trage? 04:46 Wie präsentiere ich nach außen? 04:48 Was will ich machen im Leben, mit all den Möglichkeiten, die ich habe? 04:51 Und gerade 04:53 im Hinblick darauf, wie der Film aufgebaut 04:55 ist, glaube ich, dass ich sehr viele meiner Ideen 04:56 auf eine sehr gute Weise einbringen könnte. 04:59 Aus allen Bewerbungen haben wir dann rund 65 Jugendliche herausgefiltert, 05:03 die zu einem zweitägigen Casting-Workshop nach Wien eingeladen wurden. 05:08 Bemerkenswert war, dass damals nur eine Person aus dem Jugendcoaching 05:11 nicht erschienen ist. 05:14 Auch der Castingworkshop hatte kein klassisches Format. 05:17 Wir wollten den jungen Menschen in diesen zwei Tagen 05:19 die Chance geben, sich innerhalb 05:21 dieses Workshops entwickeln und entfalten zu können. 05:25 Die Schüchternheit, die war sehr schnell überwunden, eben wegen dem Casting, 05:28 weil so viele Leute da waren und so verschieden. 05:31 Und weil man von Anfang an miteinander gearbeitet hat 05:34 und nicht gegeneinander. 05:35 Normalerweise ist es halt so: Du gehst zu einem Casting, stellt dich vor, bist 05:39 vielleicht, wenn du Glück hast, ein paar Minuten drinnen und dann war's das wieder. 05:44 Und so war von Anfang an klar du lernst verschiedene Leute kennen 05:48 mit verschiedenen Geschichten und alle kommen da zusammen 05:51 und können sich einfach mal ausprobieren. 05:53 Egal ob mit Schauspielerfahrung oder mit keiner Schauspielerfahrung. 05:57 So, ihr habt es alle großartig gemacht! 06:00 Toll vorbereitet, toll versucht in wenigen Takes das Beste zu geben. 06:05 Ich bin stolz auf euch, ihr habt das super gemacht. 06:08 Jetzt haben wir noch... 06:09 ...jetzt wollen wir uns kurz inspirieren 06:10 mit den Texten oder den Themen die ihr beredet habt. 06:14 In jedem Ende steckt auch wieder ein neuer Anfang. 06:16 Es beginnt auch neues Kapitel. 06:18 Es endet nicht einfach nur, sondern es ist halt wirklich ein Weg zu etwas Neuem. 06:24 Wir haben hier ein paar Stichwörter für euch, 06:28 zum Beispiel Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstständigkeit, 06:33 gemeinsame Abenteuer, gegenseitige Unterstützung, 06:36 Träume, Spontanität, Mut, 06:41 Selbstfindung, 06:43 Ferien, Sommer, Sonne, Sonnenschein, neue Kontakte, 06:47 glücklich sein, Liebe, Freundschaft, Frieden. 06:52 Endlich sind wir frei. 06:53 Wir machen, was wir wollen. 06:55 Sommer, Sonne, Meer. 06:58 Eine Sternennacht. 06:59 Sternschnuppen. 07:00 Gemeinsam können wir alles schaffen. 07:02 Feiern bis zum Umfallen. 07:06 Die Sonne lächelt uns an! 07:14 Ich mach mich auf den Weg nach Indien, Brazil, Türkei. 07:18 Ich habe eine Vision, denn es zieht mich nach Hawaii, 07:21 wo Sonne scheint und Kinder lachen, wo alle gleich sind, 07:25 die Starken und Schwachen. Wo es eine Chance für die Zukunft gibt. 07:29 Und wo der Krieg keinen Sinn ergibt. 07:31 Lass uns diesen Weg begehen und reisen, reisen, reisen. 07:35 Auch die vielen Dialoge wurden mit den Jugendlichen im Detail diskutiert, 07:39 um sicher zu stellen, dass die Dialoge der Jugendsprache entsprechen würden. 07:44 Damit der Film auch bei der Zielgruppe ankommt. 07:47 Die Reisecrew, sowie die Hauptdarstellerinnen 07:50 wurden mit Jungschauspielerinnen, sowie Jugendlichen aus dem Jugendcoaching 07:54 Personen mit körperlichen Einschränkungen 07:57 um jungen Menschen mit Migrationshintergrund besetzt. 08:00 Ja, ich bin mit 13-14 über einen Sessel gesprungen 08:06 und habe mir da die Bauchspeicheldrüse und die Milz zerrissen und es wurde genäht und geklebt. 08:10 Und um der Rest war eigentlich ein Ärztefehler. 08:12 Also ein Katheter... 08:15 ...der ein Blutgefäß im Rückenmark angeschnitten hat. 08:17 Und das wurde nicht erkannt im Krankenhaus. 08:22 Ähm... 08:25 ...also ich, 08:26 ich glaube halt, dass es relativ viel Unterschied macht, 08:31 ob man... 08:33 ...durch einen... 08:35 ...Unfall im Rollstuhl gelandet ist oder nicht. 08:37 Ja, ich komme aus Afghanistan. 08:40 Ich bin mit 13, also 2009 08:43 bin ich von Afghanistan weg, habe Afghanistan verlassen, 08:46 war drei Jahre im Iran, 08:49 Ich habe dort gearbeitet und seit Oktober 2012 bin ich in Österreich. 08:54 Ich komme aus Russland und ich bin in Russland geboren, 08:58 aber ich war davor auch in Italien, also vier, drei Jahre. 09:02 Und dann hat eine Freundin von meinem Mum ihr gesagt, 09:06 weil es in Italien keinen Job gibt, sie soll nach Österreich kommen. 09:10 Und sie hat gesagt: ‘Ja, Probieren wir es aus’... und deswegen sind wir nach Österreich gekommen. 09:15 Diese bunte Mischung hat nicht nur den Film unglaublich 09:18 bereichert, sondern auch die komplette Belegschaft sehr inspiriert. 09:23 Jeder konnte vom anderen lernen, wenn es um Technik, Körpersprache, 09:27 das Milieu oder einfach nur Mut ging. 09:30 Also für mich war diese Zusammenarbeit für den Film 09:35 eine ganz besondere, aus dem Aspekt betrachtet 09:38 mit Menschen zu arbeiten, mit Einschränkungen. 09:43 Weil ich glaube, es gibt in jedem Job Bereiche oder egal 09:46 ob das Schauspiel ist oder ein anderer Job, Momente, wo du dir selber denkst, 09:49 wie mache ich jetzt das, oder mit dem tue ich mir schwer oder das... 09:55 ...und dann... 09:57 ...schaue ich mir den Alex an, oder den Onur 10:00 und ‘Naja, eh...eh klar!’ und packen an... 10:03 ...und sind irgendwie so, mit so einer Leichtigkeit und mit so einem... 10:08 ...mit so einer Lebensfreude 10:10 einfach bei Dingen dabei und 10:14 davor habe ich einfach so einen wahnsinnigen Respekt. 10:17 Ganz wichtig war, 10:18 dass wir allen Beteiligten nicht nur im Casting, sondern auch 10:21 in den zweimonatigen Drehvorbereitungen die Möglichkeit gegeben haben, 10:25 sich kennenzulernen, miteinander warm zu werden, 10:28 sich zu mögen und sich einfach einzuspielen. 10:32 Daraus entstand viel Improvisation, die in den Film mit eingeflossen ist. 10:36 Die Proben haben zu einem starken Zusammenhalt, 10:39 Durchhaltevermögen, Willenskraft und Glaube an sich selbst geführt. 10:44 Und all das hat sogar bis nach dem Filmdreh angehalten. 10:58 Wir hatten recht viele Herausforderungen 11:00 während des Filmdrehs, 11:01 etwa durch Schlechtwetter, aber auch dadurch, dass am dritten Drehtag 11:04 das Wohnmobil kaputt wurde und wir auf einem Trailer weiter drehen mussten. 11:09 Die Belegschaft hat dank der intensiven Vorbereitung so zusammengehalten, 11:13 dass auch diese Herausforderungen mit Bravour gemeistert werden konnten. 11:17 Großes Kino oder? 11:24 (Stimme auf dem Off) Josef macht jetzt ein ‘Making of’, 11:26 was sagen wir zur Situation? 11:29 Ich habe alles unter Kontrolle... 11:33 ...richtig! 11:34 Das Einzige, was wirklich wichtig ist, 11:37 in so einer Situation ist einfach: Nerven 11:38 bewahren und nicht zu flippen beginnen, 11:41 sonst fällt einem alles auf den Kopf, 11:43 sondern einfach völlig ruhig, 11:45 ASFINAG anrufen, ÖAMTC anrufen... mit dem Pächter sprechen, 11:51 sich verköstigen. 11:53 Wenn der ÖAMTC mitspielt konnen wir den Dialog noch einstreuen... 11:57 ...das wäre die komödiantische Variante. 12:00 ‘Ich glaube, es ist vielleicht die Glühkerze...’ 12:03 Von Seiten der Regie war es 12:05 unheimlich angenehm, mit ihr zu arbeiten. Es war, 12:08 ich habe das Gefühl gehabt, dass uns jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wurde. 12:13 Also, wir haben, wir haben immer 12:16 einen Schluck Wasser gehabt oder, 12:20 es war mehr als ein Schluck Wasser. 12:21 Ich habe mich einfach sehr umsorgt gefühlt, am Dreh. 12:26 Es war einfach beeindruckend zu sehen, 12:28 wie viel Übersicht man haben muss, 12:33 wie es die Regie auch hatte. 12:34 Alles mit einfließen zu lassen und jeden sein Metier 12:42 wirklich beherrschen und ausüben zu lassen und doch 12:46 eine gewisse Kontrolle drüber zu haben 12:48 und schauen, dass das alles zusammengehalten wird. 12:50 Es ist glaube ich schon hart und anspruchsvoll und war cool. 12:54 (Scherzt) Konspiration, bitte! 12:57 Ja, ich muss sagen, das 12:59 alle ganz gute Arbeit gemacht haben, sich viel Mühe gegeben, 13:03 vor allem Karina unsere Regisseurin, die wirklich ein toller Mensch ist. 13:12 (Regisseurin gibt Anweisungen) 13:27 Der Jugendfilm ist ein Potpourri an intensiven Farben, starker Musik, 13:32 Elektro, Reggaeton, Rock und teilweise sehr witzigen Dialogen. 13:43 Die Spuren, die die Jugendlichen auf Instagram oder Facebook hinterlassen, Rizis Live-Streams 13:48 sowie Tanz-, Spray- und Partyszenen, deren Schnitt an Musikvideos erinnert, schaffen 13:53 das erwünschte Identifikationspotenzial für Jugendliche. 13:58 Durch diese Vielfalt und Abwechslung schafft der Film 14:01 die notwendige Begeisterung für alle Filmfiguren und die Quintessenz der Reise. 14:07 (Isa) Ich würde auf jeden Fall gern an Jugendliche weitergeben, 14:10 dass man sich auch teilweise Ängsten, wie jeder Mensch von uns, 14:13 jeder mit seiner Geschichte immer wieder 14:14 stellen muss gegenüber Herausforderungen und neuen Situationen und neuen Menschen. 14:18 Und: “Hey, was will ich eigentlich erreichen?” 14:21 “Was möchte ich probieren?” 14:22 “Was möchte ich mir anschauen und bin mir noch nicht sicher” 14:24 und da mutiger zu werden. 14:26 Wir haben uns entschlossen, den Film zu unterstützen, 14:28 weil wir uns sehr gerne engagieren, speziell 14:30 auch im Kindergarten und Schulbereich, weil wir dafür eben auch dafür 14:33 das Essen kochen und uns da dieses soziales Engagement sehr wichtig war. 14:44 (Xana) Hey! 14:48 (Xana) So verdammte Scheiße! 14:51 (Lachen) Mann, ich hätte doch zu Hause bleiben sollen! 14:54 (Aus dem Off) Was sagen Sie dazu, Herr Inspektor? 14:56 Für das Making of? 14:57 Ja, es schaut danach aus als würde 14:59 alles in Ordnung gehen, als rechtmäßig. 15:02 Sehr gut, weiter machen! 15:04 (Xana wimmert) Ha-Ha...! 15:12 (Regieanweisung aus dem Off) 15:17 (Xana) So? 15:21 (Stimme aus dem Off) Making of? 15:24 Was? 15:25 (Stimme aus dem Off) Making of? 15:26 Making of, ist das? 15:28 Was soll das sein, ein ‘Making of’? Geh weg das mit dem Ding, was das neumodische Zeug?